Pressemitteilung der IGSM zum Stadtratsbeschluss vom 5.4.2022
Am Dienstag, den 5.4.2022 fasste der Umweltausschuss einen Beschluss zum Surfen an der Floßlände. (https://risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/7089213)
Die IGSM e.V. begrüßt, dass die täglichen Surfzeiten von 5,5 Stunden während der Floßsaisons der Jahre 2015 bis 2019 als nicht mehr ausreichend für die Zukunft des Floßländkanals angesehen werden und der Stadtrat die Notwendigkeit zum Ausbau der Wassersportkapazitäten anerkennt.
Zunächst bindet der Stadtrat den Ausbau der Nutzungszeiten jedoch an Wassersparpotenziale, damit die Stromproduktion im Isarwerk 1 nicht eingeschränkt wird.
Für die Surfsaison 2022 bedeutet dies kürzere Surfzeiten als im Rahmen des vom OB Dieter Reiter angeordneten Testbetriebs während der Saison 2021.
Darüber hinaus ist weiter fraglich, ob eine Surfsaison 2022 stattfindet. Dies hängt davon ab, ob sich bis 1. Mai eine der drei im Beschluss skizzierten Betriebsoptionen realisieren lässt. Die IGSM e.V. kann erst nach Satzungsänderungen ggf. Betreiber werden – das braucht Zeit für juristische Prüfung, Mitgliederversammlung und Satzungsänderungen. Jetzt anzunehmen, dass die IGSM die Betreiberrolle bis Mai übernehmen kann, ist unrealistisch.
Die IGSM e.V. weist außerdem darauf hin, dass der Beschluss keine Abwägung oder Interessensausgleich zwischen Stromerzeugung und Naherholung darstellt. Der Stadtrat hat sich diese Option jedoch explizit offen gelassen. Die IGSM e.V., die Münchner Kanu- und Kajakvereine, das Münchner-Forum, der Bund Naturschutz KG München und der Verein zum Schutz der Bergwelt sind der Meinung, dass langfristig mehr Wasser in den Ländkanal geleitet werden muss, um der in der Bayerischen Verfassung verankerten Sozialfunktion des Wassers gerecht zu werden. Eine Ausweitung der Wassersportzeiten auch auf Frühling- und Herbstmonate steigert die Attraktivität des Sportangebots erheblich.
Hintergrund: die Stromerzeugung des Isarwerk 1 wurde seit 2008 auch auf Kosten des Wassersports stets gesteigert, von 15 GWh auf perspektivisch 20 GWh nach Einbau einer vierten Turbine (in Planung) in das Isarwerk 1. Die IGSM e.V. und oben genannte Verbände und Vereine vertreten die Position, dass ein Teil des Wassers wieder dem Wassersport zugute kommen muss.
Erst solch ein Beschluss stellt eine langfristige Lösung zur Sicherung des Wassersports und der Trainingsgrundlage von zehn Vereinen an der Floßlände dar: MTV München 1879 e.V. – Kanu; ESV München e.V. – Kanu; TSV München von 1860 e.V. – Wassersport;
Deutscher Alpenverein Sektion Oberland – Kajak; Deutscher Alpenverein Sektion München; Club Münchener
Kajakfahrer e.V.; Deutscher Touren-Kajak-Club München 1912 e.V.; Kanu-Club Turngemeinde München e.V.;
Bayerischen Einzelpaddler-Vereinigung e.V.; Interessengemeinschaft Surfen in München e.V.