Sportliche Fairness
Liebe Surfer*innen am Eisbach und an der Floßlände,
Die Surf-Szene in München und damit auch die Wellen haben sich verändert. Surfen ist ein Riesen-Hype und es gibt mehr Zuwachs als die Wellen vertragen können. An allen Wellen gibt es lange Wartezeiten, das führt zu Frust und schlechter Stimmung. Wenn sich dann noch Surfer*innen vordrängeln ist zu beobachten, dass viele schon gar nichts mehr dazu sagen – vielleicht weil sie keine Lust auf Diskussionen haben oder schlichtweg eingeschüchtert sind. Bitte setzt euch, als engagierte Mitglieder, für Fairness und ein gutes Miteinander an den Wellen ein, geht als gutes Vorbild voran und lebt folgende Regeln:
Kein Vordrängeln! Das gilt auch und erst recht für die, die „schon immer da waren“. Es gibt keine Sonderrechte für die, die von sich glauben, länger und besser zu surfen als alle anderen. Falls dieses aber wirklich zutreffen sollte, entstehen für diese Surfer Sonderpflichten, denn sie haben eine Vorbildfunktion und werden von den anderen, den Neuen, bewundert und beobachtet. So wie es die „Profis“ vormachen, so machen es die Unerfahrenen nach. Also jeder und jede hat sich hinten anzustellen. Wer die Warteschlange verlässt, um eine kurze Pause zu machen, sollte sich den eigenen Platz in der Schlange gut merken. Denn diese Art des Anstehens wird gerne missbraucht, um sich „versehentlich“ nach vorne zu drängeln. Damit sowas nicht unkommentiert passiert, brauchen wir einen freundlichen und kooperativen Umgang miteinander. Wenn viele Leute in der Schlange stehen ist es wichtig, dass man sich beim Einstieg nicht zu viel Zeit lässt. Wer länger beim Einsteigen braucht oder besondere Regeln und Abläufe nicht kennt, dem ist nicht geholfen, wenn er/sie von oben herab angeschrien und eines besseren belehrt wird. Zum Beispiel, wenn jemand neu an der Floßlände ist und das „sich hinten ins Becken stellen“ nicht kennt (für Rückstau bei flacher Welle). Stattdessen besser Tipps geben, Regeln erklären und sich gegenseitig helfen und unterstützen.
Für alle die sie nicht kennen, hier die Regeln für das Anstehen an den Wellen:
Eisbach/ E1:
Hier wird stets abwechselnd eingestiegen, egal wie viele Leute auf beiden Seiten stehen. Also immer 1:1. An der E1 wird davon ausgegangen, dass nur geübte und erfahrene Surfer*innen hier surfen und diese gleichermaßen von beiden Seiten einsteigen können. So findet eine einfache Selbstregulierung statt.
E2/ Dianabadschwelle:
An der E2 gibt es keinen Platz zum Drängeln. Aber trotzdem findet „aktives Anstehen“ statt. Grundsätzlich gilt wegen Stau und Sicherheit, so schnell wie möglich aus dem Wasser zu steigen. Dadurch drängelt man sich manchmal ungewollt vor. Zum Beispiel wenn der/die vorhergehende Surfer*in länger für den Ausstieg braucht. Hier gilt Aussteigen nur, wenn ich die/den vorhergehenden Surfer*in nicht behindere. Also schneller sein, oder erst nach ihm/ihr rausklettern. Achtung: Schwimmer haben immer Vorrang! Erst schauen, bevor man reinspringt.
Floßlände:
Hier gilt das Prinzip: Es wird, wenn möglich, abwechselnd von beiden Seiten gesurft; zumindest achtet man auf faire Verhältnisse. Achtung: an der Floßlände haben Schwimmer, Kanus, Boote und Flöße stets Vorfahrt, bitte gegenseitig warnen. Da ab dieser Saison die Haftungsfrage für die Floßlände als Sportstätte bei der IGSM liegt (sonst gäbe es keine Welle mehr) ist die IGSM als Betreiber verpflichtet, sich um grundlegende Regeln und Sicherheitsfragen zu kümmern. Wer als Teilnehmer durch Missachtung grundlegender Regeln die Sicherheit gefährdet, kann von der Sportstätte verwiesen werden.
Es gibt genug Missstände auf diesem Planeten. Lasst uns doch beim Surfen mit gutem Beispiel vorangehen, gemeinsam mit Toleranz und Fairness.